Die meisten Fälle von Hypertonie sind auf das Zusammenspiel mehrerer Faktoren wie Alter, Lebensstil und Ernährung, erbliche Faktoren, Umwelteinflüsse oder Stress zurückzuführen.
Der sogenannte sekundäre
Bluthochdruck als Folge einer anderen
Erkrankung tritt sehr selten auf.
Ist der Blutdruck dauerhaft erhöht und als «primäre Hypertonie»
diagnostiziert, sollten Betroffene dringend etwas unternehmen. Der behandelnde Arzt wird dann in aller Regel blutdrucksenkende Medikamente verordnen, deren
Nutzen auch unbestritten ist.
Mit nicht-medikamentösen Maßnahmen kann
aber ebenfalls eine Senkung des systolischen Blutdrucks um bis zu 20 mmHg
erreicht werden. Solche
Möglichkeiten sollten mit dem jeweiligen Hausarzt besprochen werden.
Verordnete Medikamente sollte man übrigens auch einnehmen (oder, wenn das nicht gewünscht wird, gleich ablehnen).
Allein in Deutschland werden schätzungsweise Bluthochdruckmedikamente im Wert von zwei Milliarden Euro jährlich nie eingenommen, sondern weggeworfen. Wer Medikamente reduzieren oder absetzen möchte, sollten das ebenfalls nur in Absprache mit dem Arzt tun.
Die Vermeidung von Übergewicht ist neben der Bewegung die beste Wohltat für den Blutdruck.
Immer mit der Ruhe
Lassen Sie sich beim Abnehmen Zeit und
machen Sie keine Diät! Blutdrucksenkend wirken nie einzelne Faktoren,
sondern die gesamte Ernährung. Bei der schnellen Gewichtsreduktion
durch einseitigen Nahrungsmittelverzicht besteht zudem die Gefahr des
bekannten Jojo-Effekts, der die Neigung zu Bluthochdruck noch verstärken
kann.
Gehen Sie es langsam an: Als ersten Schritt können Sie z.B. Kalorienbomben bzw. tierische Fette in Ihrer Ernährung identifizieren, auf die Sie ohne große Not verzichten können. Ein Brot schmeckt auch ohne dicken Butterbelag, ein Stück Obstkuchen auch ohne Sahne.
Ob (zu viel) Salz das Risiko für hohen Blutdruck und andere Herz-Kreislauf-Leiden erhöht, ist immer noch heftig umstritten.
Große Studien konnten nachweisen, dass bei verringertem Salzkonsum die Blutdruckwerte der Bevölkerung und die Fälle von Herzinfarkt und Schlaganfall zurückgingen. Bei manchen Übersichtsstudien (2012 und 2013) jedoch konnte nur eine minimale Senkung des Blutdrucks festgestellt werden, dafür aber einen Anstieg der Stresshormone und eine erhöhte Sterblichkeit bei salzarmer Kost.
Wenn man Salz reduzieren möchte oder salzempfindlich ist, sind frische Kräuter, Gewürze wie Chili und Kurkuma sowie natriumarmes Salz (bei dem der Kaliumanteil erhöht ist) gute Alternativen.
Vermeiden sollte man Fertiggerichte und Snacks, die meist sehr stark gesalzen sind.
Übrigens: In den Nährwertangaben von Fertigprodukten ist nicht der Salzgehalt angegeben, sondern der Natriumanteil. Diesen muss man mit 2,5 malnehmen. Ein Gramm Natrium entspricht also 2,5 Gramm Kochsalz.