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Bitterstoffe

Die Heilkraft des Bitteren

«Wer ein Gärtlein hat, soll darin einen Salbeistock, einen Wermutstock und einen Enzianstock pflanzen», riet der heilkundige Pfarrer Kneipp. Es ist kein Zufall, dass Sebastian Kneipp ausgerechnet diese drei Heilpflanzen für die Gartenapotheke empfiehlt: Sie enthalten zahlreiche Bitterstoffe, wobei Enzian und Wermut sogar zu den bitterstoffhaltigsten Pflanzen der Welt gehören.

Die daraus gewonnenen Bitterstoffe oder Amara werden in der ayurvedischen, chinesischen und traditionellen europäischen Medizin seit Jahrhunderten eingesetzt. Auch Naturarzt Alfred Vogel konnte vielen helfen, indem er Leber-, Galle- und Magen-Darm-Beschwerden mit Bitterstoffen behandelte.

Bewährte Bitterstoffe

Früher – bis ins 20. Jahrhundert hinein – verzehrte man täglich ansehnliche Portionen bitterstoffhaltiger Kräuter,  Salate, Gemüse und Wildpflanzen. Im Vergleich dazu bringt es der moderne Durchschnittskonsument nur noch auf eine klägliche Tagesration. Daran ist die moderne Lebensmittelindustrie nicht unschuldig: Sie hat den Gehalt an Bitterstoffen von Gemüsen und Salaten mittels Züchtung stark reduziert, damit sie sich in größeren Mengen verkaufen lassen. Auf Kosten des Bitteren wurde so der Siegeszug des Süßen gefördert. Mit dem Resultat, dass die natürlichen Bitterstoffe heute weitgehend aus unserem Ernährungs-Alltag verschwunden sind.

In der mediterranen Küche konnten sich die gesunden Naturstoffe dank Artischocken, Olivenöl und bitteren Küchenkräutern jedoch halten.

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A.Vogel: Frische Pflanzen...bessere Rezepte!