Levisticum officinale – das «officinale» im botanischen Namen weist auf die Verwendung als Heilpflanze hin – wird auch Maggikraut oder Suppenlob genannt.
Claudia Rawer/Tino Richter 6.16
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Der charakteristische Geruch und Geschmack lässt viele vor der Verwendung zurückschrecken. Doch wer den optisch eher unscheinbaren Liebstöckel näher kennenlernt, lernt auch, ihn zu lieben: Sparsam in Suppen, Saucen, Salaten und Eintöpfen verwendet, gibt er durchaus eine delikate Würze ab.
Nicht umsonst schätzten ihn schon die Römer sehr; an der ligurischen Küste wird er bis heute kultiviert und beispielsweise zusammen mit Oregano oder Weinraute an Tomatensauce verwendet. Sein starkes Aroma verdankt Liebstöckel den Hauptkomponenten des ätherischen Öls, den Phtaliden. Terpene werden für seine entwässernde Wirkung verantwortlich gemacht. In geringeren Mengen enthält das Maggikraut auch Butter- und Angelikasäure sowie Cumarine.
Liebstöckel galt im alten Rom nicht nur als Würzpflanze, sondern auch als Heilkraut, mit dem man unter anderem Magen-Darm-Beschwerden, Verdauungsstörungen und Blähungen behandelte. Medizinisch anerkannt ist die harntreibende Wirkung der Wurzel: Die Sachverständigenkommission des früheren deutschen Bundesgesundheitsamts («Kommission E») bewertete Liebstöckelwurzel positiv und empfahl sie zur Durchspülungstherapie bei entzündlichen Erkrankungen der ableitenden Harnwege sowie zur Vorbeugung von Nierengrieß.
Intensives Gewürz mit der besten Aromaentfaltung, wenn das Kraut zehn minuten vor dem Ende der Kochzeit hinzugegeben wird.
Passt hervorragend zu Wurzelgemüse, Pilzen, Hülsenfrüchte und Kartoffeln oder Tomaten. Dient auch als natürlicher Geschmacksverstärker in Suppen, Eintöpfen und Fleischgerichten.
Harmoniert mit Dill, Lorbeerblättern, Chili, Oregano, Petersilie, Kümmel, Schnittlauch und Thymian.