Gicht betrifft den Bewegungsapparat und tritt in Schüben auf. Bei Gicht handelt es sich um eine Stoffwechselerkrankung.
Gcht ist eine Purin-Stoffwechselerkrankung: Purine sind
Moleküle, die zu Harnsäure abgebaut und über die Niere ausgeschieden
werden. Wird die Harnsäure nicht ausreichend ausgeschieden oder zu viel
davon gebildet, lagern sich die Harnsäurekristalle (Urat) in Gelenken
und Geweben ab, wobei sich die Knorpel verändern und sich Gelenke
deformieren. Pflanzliche oder synthetische Medikamente sowie diätische
Massnahmen können die Gicht eindämmen.
Beschwerden: angeschwollene, stark schmerzende Gelenke
Ein
akuter Gichtanfall beginnt sehr heftig, oft während der Nacht. Häufig
ist nur ein Gelenk befallen, etwa das Grosszehengelenk oder das
Daumengrundgelenk. Dieses verfärbt sich, schwillt an und schmerzt schon
bei geringsten Berührungen.
Betroffenes Grosszehengrundgelenk
In
95 % aller Fälle entsteht Gicht durch eine Nierenfunktionsstörung. Eine
mögliche Ursache ist Diabetes mellitus, da ein zu hoher
Blutzuckerspiegel über längere Zeit die Nierenfunktion beeinträchtigen
kann. Aber auch übermäßiger Alkoholkonsum begünstigt Gicht. Bier gilt
als besonders schädlich, da in den Heferesten zusätzlich Purine
enthalten sind, die zu Harnsäure abgebaut werden.
Wird
Gicht unzureichend behandelt, werden Harnsäurekristalle (Urat) in
verschiedenen peripheren Gelenken und Geweben abgelagert, z.B.
Schleimbeuteln, Gelenken, an Sehnen, den Ohrknorpeln und unter der Haut.
Die Knorpel verändern sich, es kommt zu Deformationen. Nicht zuletzt
kann Gicht auch das Ausscheidungsorgan schädigen und
zur Niereninsuffizienz führen.
Meist
werden synthetische Medikamente verordnet. Nach einem akuten
Gichtanfall fördern Urikosurika das Ausscheiden der Harnsäure, während
Urikostatika die Bildung von Harnsäure hemmen. Darüber hinaus können
diätische Massnahmen sowie Naturheilmittel zur erfolgreichen Behandlung
von Beschwerden beitragen.