Unser Körper besteht zu 70 Prozent aus
Wasser – jedoch mit einem Salzgehalt, der dem Meer gleicht. Unsere Körperflüssigkeiten sind
also nichts anderes als eine Sole – eine Salzlösung. Doch wir nehmen oft zu viel Salz zu uns!
Seien es unsere Tränen, unser Schweiß oder Urin, aber auch unsere Hirnflüssigkeit, das Zellwasser und unser Blut: Diese Körperflüssigkeiten enthalten die gleichen Salze, Mineralstoffe und Spurenelemente in ganz ähnlichen Mischungsverhältnissen wie das Meerwasser.
Wissenschaftliche Untersuchungen weisen darauf hin, dass diese 84 essenziellen Lebenselemente notwendig sind, um natürliche Gesundheit zu gewährleisten. Sie sind wichtige Substanzen, die zahlreiche Stoffwechselfunktionen unterstützen und regulieren: Sie sind z.B. dafür zuständig, dass unsere Verdauung funktioniert, da Transportzellen in Nieren, Darm und Leber das Natrium benötigen, um Nährstoffe daran zu binden und weiterzubefördern.
Salz hält den bioenergetischen Kreislauf aufrecht, indem es die Spannung zwischen inner- und ausserzellulärem Raum schafft. Außerdem sorgt es dafür, dass Nervenimpulse an die Muskeln weitergeleitet werden. Auch beim Knochenaufbau wird Natrium benötigt.
Der Körper eines Erwachsenen enthält etwa 150 bis 300 Gramm Salz und benötigt täglich 3 bis 5 Gramm zum Ausgleich des Verlusts durch Schwitzen und Ausscheidungen (bei starkem Schwitzen oder Durchfall auch mal mehr).
Wir nehmen heute jedoch zu viel Salz zu uns: durchschnittlich etwa 6.5 (Frauen) bis 9 (Männer) Gramm Salz – andere Zahlen sprechen von 7.5 bis 15. Und da sind sich alle Mediziner einig: Das ist viel mehr Salz, als unser Körper benötigt – denn das meiste davon ist verstecktes Salz.
Empfohlen werden maximal 6 Gramm Salz pro Tag.
Bis zu einem gewissen Punkt wird der Salzhaushalt durch den Körper reguliert. Überschüssiges Salz wird in der Regel über den Urin wieder ausgeschieden. Die Nieren sind aber nicht auf dauerhaften Salzgenuss vorbereitet, da sie nicht benötigtes Salz für salzärmere Zeiten speichern.
Es gibt auch Menschen, bei denen ein Defekt in der Salzausscheidung vorliegt. Über komplexe nervale und hormonelle Mechanismen kann dadurch ein Bluthochdruck entstehen. Auch die Stabilität der Knochen kann sich bei zuviel Salz abschwächen, da das für die Knochenbildung wichtige Kalzium ebenfalls vermehrt ausgeschieden wird.
Klar scheint jedoch zu sein, dass viel Salz essen nicht gleich bedeutend ist mit Bluthochdruck. Kochsalz ist nur ein Risikofaktor unter vielen, der bisher auch noch nicht unter Ausschluss anderer Faktoren untersucht wurde.
Oft sind es daher andere Ursachen, die den Blutdruck in die Höhe treiben: mangelnde Bewegung, übermäßiger Tabak- oder Alkoholkonsum, schlechte Ernährungsweise und Übergewicht - onder die Kombination von all dem. Salzreiche Nahrungsmittel enthalten zudem oft auch andere ungesunde Inhaltsstoffe wie Fett und Kalorien.
Nicht alle Menschen reagieren gleichermaßen auf Salz. Es gibt salzempfindliche und salzunempfindliche Personen. Generell jedoch sind ältere Menschen sensibler, da die Nierentätigkeit im Alter abnimmt. Menschen, die von ihrer Konstitution her zu Bluthochdruck neigen, sollten ihren Salzverzehr auf jeden Fall reduzieren.