Jodsalz wird in 80 Prozent der deutschen Haushalte verwendet und auch der Salzkonsum ist höher als empfohlen, dennoch sind rund 30 Prozent der Bevölkerung nicht ausreichend mit Jod versorgt. Der Grund liegt an den vielen Fertiggerichten, die zwar viel Salz, aber kaum Jod enthalten.
Unter Jodsalz wird entweder Kochsalz oder Meersalz verstanden, das mit Jod ergänzt wird, häufig mit Kalium- oder Natriumjodat oder durch Algen, die von Natur aus viel Jod enthalten.
Da unsere Böden das Spurenelement Jod nur in kaum
nennenswerter Menge enthalten, sind die Agrarprodukte
sowie die Milch und das Fleisch von Weidetieren
im Prinzip jodarm.
Daher haben die Schweiz und Österreich die Jodprophylaxe
gesetzlich geregelt: Es wird ausschließlich
jodiertes Speisesalz verkauft.
In Deutschland hat der Verbraucher die Wahl, Jodsalz oder unjodiertes Salz zu kaufen.
Die Jodversorgung der Schilddrüse ist in jedem Lebensalter ein Thema. Zwar verwenden rund 80 Prozent der deutschen Haushalte Jodsalz, doch dies reicht allein nicht aus, um die empfohlene Menge von rund 200 μg pro Tag aufzunehmen.
Die DGE schätzt, dass die Lebensmittelhersteller weniger Jodsalz
verwenden. 2004 sollen noch gut 30 Prozent der Unternehmen Jodsalz
eingesetzt haben, inzwischen liegt der Anteil deutlich darunter.
Handelshemmnisse auf EU-Ebene, Billigimporte von nicht jodiertem
Speisesalz und nicht jodierten Fertigprodukten sowie Preisunterschiede
zwischen herkömmlichem und jodiertem Speisesalz werden als Gründe
angeführt.
So entahlten Lebensmittel wie Wurst und Fast Food zwar viel Salz, aber praktisch kein Jod. In der Schweiz werden etwa 70 Prozent der Lebensmittel mit jodiertem Salz gewürzt, in Deutschland zirka 30 Prozent. Deklariert wird der Zusatz nur bei verpackter Ware.
Auch Meersalz, das entgegen vielfacher Vermutung kaum mehr Jod enthält als normales Salz, wird deshalb mit Jod angereichert. Pro Kilo Salz sind rund 20 Milligramm Jod enthalten. Bei dem empfohlenen Salzkonsum von fünf bis sechs Gramm am Tag gelingt es so, 100 bis 120 Mikrogramm Jod aufzunehmen.
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfiehlt jedoch 20 μg bis 40 μg Jod pro Gramm Salz. In der Schweiz liegt der Jodgehalt bei 20 µg bis 30 µg pro Gramm Speisesalz. Im Haushalt sollte deshalb regelmäßig Jodsalz (z.B. Meersalz mit natürlichem Jodzusatz aus Algen) verwendet werden.
Gegner von Jodsalz sprechen von «vergiftetem» Salz als «Gesundheitskiller» und einer Zwangsjodierung von Lebensmitteln. Das gefährde bis zu 10 Prozent der Bevölkerung, die auf Jod überempfindlich bzw. allergisch reagierten.
Die Mehrheit aller Experten sieht jedoch in der Prophylaxe mit
Jodsalz eine Erfolgsgeschichte, denn «Erfahrungen
aus vielen Ländern belegten die Effektivität,
Nachhaltigkeit und gesundheitliche Unbedenklichkeit
dieser Präventionsmassnahme».
Tatsache ist aber auch, dass Schilddrüsenkranke, die möglichst auf Jod verzichten sollten, es extrem schwer haben, dem Jod aus dem Weg zu gehen.
Salzart | Jodgehalt in mg/kg Salz |
unjodiertes Speisesalz | etwa 0,1 |
Meersalz | 0,1-2,0 |
Jodsalz* | 15-25 |
Quelle: jodmangel.de |
* Beim Jodsalz, das mit Algen als Jodquelle versetzt ist, schwankt der Jodgehalt sehr stark (zwischen 5 und 460 mg je Kilogramm Trockengewicht) und kann soit auch zur Überdosierung führen. Zum Vergleich: Herbamare Kräutersalz enthält um die 5.2 mg je Kilogramm Trockengewicht, die Kelp-Tabletten enthalten 20 mg je Kilogramm.