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Thymus vulgaris L.

Thymian, Echter

Thymus vulgaris

Geschichte

Nach Tschirch stammt der Name Thymus vom altägyptischen tham oder thm, womit in Ägypten eine u.a. zur Leichenwaschung und zu Rauchopfern verwendete Thymusart bezeichnet wurde. Daraus wurde das griechische thymos in thymus latinisiert. Vulgaris ist lateinisch und heisst «gewöhnlich». Der deutsche Name Thymian hat sich über das althochdeutsche timiâm aus dem griechisch-lateinischen Namen entwickelt. Die Namen decken sich vielfach mit denen des nah verwandten, wild-wachsenden Quendels. Der Thymian wird bereits bei Galenus, Aëtius, Dioskurides und Plinius als Arzneimittel erwähnt. Man geht davon aus, dass der Thymian um 1100 n.Chr. von Benediktinermönchen über die Alpen gebracht wurde. In früheren Heilpflanzenlisten   ist er nicht aufgeführt. Sicher lässt er sich bei Albertus Magnus, der heiligen Hildegard von Bingen und Trotula nachweisen, die ihn besonders als Mittel gegen Keuchhusten rühmte.

Botanische Merkmale

Der Thymian bildet mit verästelten und oft verholzten Zweigen einen Zwergstrauch von 20–40 cm Höhe. Die kleinen, schmal-linealen bis elliptischen Blättchen sind unterseits filzig behaart, am Rand oft eingerollt und sitzen gegenständig an kurzen Stielen, die kleine Nebenblättchen tragen. In den oberen Blattachseln bilden die kleinen, rosafarbenen Lippenblüten üppige Scheinquirlen. Die ganze Pflanze riecht angenehm aromatisch. Die Samen sind kleine, runde   Nüsschen, die von Ameisen verschleppt und z. T. auf dem Ameisenbau zum Schutz gegen Krankheitserreger angepflanzt werden. Die Blütezeit ist von Mai–Juli.

Vorkommen

Der Thymian ist in den Mittelmeerländern, auf dem Balkan und im Kaukasus beheimatet und wird mittlerweile in vielen subtropischen Regionen kultiviert. Nördlich der Alpen ist er nicht winterhart. Dem raueren Klima angepasste Sorten sind der Winterthymian, der   Bergthymian und der Quendel. Der weiss blühende Spanische Thymian (Thymus zygis), der vor allem auf der Iberischen Halbinsel vorkommt, gilt ebenfalls als offizinell.

Verarbeitung

A.Vogel verwendet die frischen blühenden oberirdischen Teile des biologisch angebauten Thymiankrauts zur Herstellung eines alkoholischen Auszugs. Die Ernte findet von Juni–September statt. Der Thymian ist als Teeaufguss und Gewürz sehr beliebt. Das ätherische Öl wird ebenfalls medizinisch genutzt.


Offizinell

Thymiankraut


Familie

Lamiaceae (= Labiatae)

Lippenblütler


Volksnamen

Gartenthymian

Gemeiner Thymian

Immenkraut

Kuttelkraut

Römischer Quendel