background

Serenoa repens (BARTR.) SMALL

Sägepalme

Serenoa repens

Geschichte

Die heilkundliche Anwendung der Sägepalme geht auf die eingeborene Bevölkerung Mittel- und Südamerikas zurück. Sie sprach den Sägepalmfrüchten diuretische, kräftigende und beruhigende Eigenschaften zu. In den Südstaaten der USA setzte man die Sabal-Früchte als Nähr- und Aufbaumittel bei zehrenden Krankheiten ein, da der Genuss der reifen ölhaltigen Früchte die Verdauung anregte und Fleisch- und Fettansatz sowie eine Kräftesteigerung hervorrief. Diese Beobachtung wurde auch bei Wildtieren in Florida gemacht, die durch die Sommerhitze und den daraus resultierenden Nahrungsmangel abmagerten und nach dem Genuss der reifen Früchte im Herbst wieder zu Kräften und Gewichtszunahme kamen. Das gezuckerte Samenöl wurde aufgrund seiner beruhigenden Wirkung bei Schlaflosigkeit, starkem Husten und Bronchitis eingesetzt. Die Früchte dienten Frauen und Männern wegen ihrer stimulierenden Wirkung auf die Schleimhäute des Genitaltraktes bei subakuter Gonorrhö und subakuter oder chronischer Zystitis als Heilmittel. In den Südstaaten der USA wurde aus den Sabal-Früchten, zusammen mit der Wurzel von Osmorhiza occidentalis (einer Süssanis-Art), ein Aphrodisiakum hergestellt. Der alte botanische Name Sabal soll der gebräuchliche südamerikanische Name der Pflanze gewesen sein, das   lateinische serrulata bedeutet «kleine Säge» und nimmt Bezug auf die scharf gesägten Blätter. Mit dem neueren Namen Serenoa wird der bekannte amerikanische Botaniker Sereno Watson geehrt. Der Artname repens heisst «kriechend».

Botanische Merkmale

Die niedrigstämmige Zwergpalme wächst aus einem kriechenden Wurzelstock. Ihre Blattstiele sind 1–1,5 m lang und haben eine gezähnte Kante. Daran stehen die fächerförmigen, scharf gesägten Blätter, die in 18–24 Segmente aufgeteilt sind. Aus den Blattachseln wachsen kurze, dicht behaarte, rispig verzweigte   Blütenstände, die olivengrosse, einsamige Beeren von dunkelpurpurner bis schwarzer Farbe und erst süssem, dann scharf brennendem Geschmack ausbilden.

Vorkommen  

Die Sägepalme ist in den küstennahen Südstaaten von Nord- (v.a. North Carolina und Florida) bis Mittelamerika heimisch.

Verarbeitung

A.Vogel stellt einen alkoholischen Auszug aus den reifen, getrockneten Früchten von Serenoa repens aus kontrolliert biologischem Anbau her, der für die Kapseln schonend eingedickt wird. Früher wurden Sabal-Auszüge zur Aromatisierung von Weinbrand verwendet. In der Landwirtschaft werden die Früchte als Futter für Wildtiere eingesetzt.


Offizinell

Sägepalmenfrüchte


Familie

Arecaceae

Palmengewächse


Synonyme

Brahea serrulata

Chamaerops serr.

Sabal serrulata

Serenoa serrulata


Volksnamen

Sägezahnpalme

Zwergpalme