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Sepia officinalis L.

Tintenfisch (Homöopathisches Arzneimittel)

Sepia officinalis

Geschichte

Der Tintenfisch und seine Teile werden von alters her für verschiedenste Zwecke gebraucht. Das Muskelfleisch (Calamares) und die Eier sind als Nahrungsmittel sehr beliebt. Das getrocknete Sekret aus der Tintendrüse dient als hoch geschätzte Aquarellfarbe, Sepiatinte und -tusche in der Malerei. Hierbei unterscheidet man die natürliche Sepia (Sepia vera) von der mit Krapplack (von Rubia tinctoria) rötlich gefärbten oder mit chemischem Umbra versetzten kolorierten Sepia. Nach Soranus wurde die Sepiatinte früher auch gegen Haarausfall eingesetzt.

Die weisse Rückenschale des Tintenfisches (Ossa sepia) wird ebenfalls genutzt. Weiche Schalen (Marina) von toten Tieren werden medizinisch als knochenbildendes Mittel und in der Volksmedizin als Fieber- und Magenmittel verwendet. Sie dienen ferner als Zusatz zu Zahnpulvern, als Schleifmittel für   Holz sowie Stubenvögeln zum Wetzen ihrer Schnäbel. Die harten Schalen (Pescheria), die von lebenden Tieren gewonnen werden, dienen zum Anfertigen von Gussformen für Gold.

Zoologische Merkmale

Der Tintenfisch ist eine Molluske (Weichtier) mit einem abgeflachten, ovalen, von einem Flossensaum umzogenen Körper von 35–40 cm Länge. Die innere Schale, der Schulp, ist als lang gestreckte, bis zu 25 cm lange Platte angelegt. Der Tintenfisch besitzt relativ kurze Greifarme und zwei lange Tentakel, die ein saugnapfbesetztes Ende aufweisen. Die Augen sind überdimensional gross, ausdrucksstark und hochentwickelt. Interessant ist die sehr veränderliche, lebhafte und schöne Färbung des Tieres, die ihm eine völlige Farbanpassung an die Umgebung gestattet. Im Ruhezustand ist der Rücken braungelb, die Augenumgebung bläulich, die Arme grünlich und der Flossensaum violett.

Die rückwärtsgewandte Fortbewegung geschieht durch das Auspressen von Wasser aus der Mantelhöhle. Am hinteren Ende des Eingeweidesackes liegt der ungewöhnlich grosse Tintenbeutel, der zugleich Drüse und Speicherorgan ist. Er ist mit einer braunen, undurchsichtigen Flüssigkeit gefüllt. Bei drohender Gefahr verändert sich die Färbung des ganzen Tieres, und es bilden sich Flecken verschiedenster Farben. Sodann entleert es seinen Tintensack und hüllt sich in eine dunkle Wolke, um sich dem Verfolger durch Flucht zu entziehen. Die getrenntgeschlechtlichen Tintenfische pflanzen sich durch Eier («Meertrauben») fort, die auf Felsen am Meeresgrund abgelegt werden und sehr dotterreich sind.

Vorkommen

Der Tintenfisch ist in den Küstengewässern des Mittelmeeres, insbesondere der Adria, heimisch und kommt auch im Atlantischen   und Stillen Ozean vor. Er bevorzugt relativ seichte Gewässer mit schlammigem oder sandigem Grund. Der Schulp, die ovale innere Schale toter Tiere, findet sich häufig als Strandgut.

Verarbeitung

A.Vogel verwendet die gemäss aktuellem HAB aus dem getrockneten Sekret der Tintendrüse hergestellte homöopathische Dilution.


Offizinell

Sepia


Familie

Sepiidae

Tintenfische


Synonyme

Belosepia sepioides

Voltz.

Eusepia Naef