Süßer Duft, saftig und zart auf der Zunge, sparsam bei den Kalorien
und grosszügig bei den Vitaminen – Melonen löschen den Durst und liegen
leicht im Magen.
Melonen gehören wie Gurken und Zucchini zur Familie der Kürbisgewächse. Ihr Name stammt aus dem Griechischen und bedeutet «grosser Apfel».
Die kugelrunden, grünen Wassermelonen (Citrullus lanatus) sind die idealen Durststiller. Sie haben rotes oder lachsrosa gefärbtes, sehr saftiges Fruchtfleisch, das mit kleinen schwarzen Kernen durchsetzt ist. Diese kann man übrigens ohne Bedenken mitessen. «Kernlose» Züchtungen haben weniger oder kleinere weisse Kerne. Der Reifetest für Wassermelonen ist ganz einfach: Klopft man mit dem Fingerknöchel an die Frucht, sollte es dumpf und hohl klingen.
Zuckermelonen (Cucumis melo, mit etwa 500 Sorten vertreten), werden in drei Untergruppen aufgeteilt: Netzmelonen, Honigmelonen und Kantalupen.
Zu ersteren, mit einer Netzstruktur auf der Schale, gehören die aromatischen Galia-Melonen, die vor allem aus Israel kommen, oder die Ananasmelone mit ihrem feinen Duft. Ihr Fruchtfleisch ist blassgrün, bei anderen Netzmelonen-Sorten auch orangerosa.
Honigmelonen sind oval und haben eine kräftig gelbe oder grüne Schale. Das Fruchtfleisch ist weisslich bis blassgelb, saftig, aber wenig aromatisch.
Kantalupen oder Cantaloup-Melonen sind die kleinsten und wohlschmeckendsten Melonen. Die Bezeichnung leitet sich vom italienischen Städtchen Cantalupo ab. Dort, in der Nähe von Rom und auf päpstlichem Boden, wurde diese Melonensorte zum ersten Mal angebaut. Vertreter dieser Gruppe sind die Cavaillon-Melone, benannt nach ihrem Hauptanbaugebiet bei der südfranzösischen Stadt Cavaillon, oder die aus Israel stammende Ogen-Melone.
Die Schale der Kantalupen ist weissgrün, hellgelb oder sandgelb, meist durchzogen von dunkleren Streifen. Intensiver Duft und süss-aromatisches, orangefarbenes Fruchtfleisch machen sie zu den köstlichsten Melonen überhaupt.
Reife Netz- und Cantaloup-Melonen duften am Stielende süsslich. Auf Druck sollte die Schale an dieser Stelle leicht nachgeben. Die Schale von Honigmelonen verströmt aber weder einen Duft noch gibt sie auf Druck nach. Hier ist es also recht schwierig festzustellen, ob die Frucht reif ist. Ein äusseres Merkmal reif geernteter Früchte sind verkorkte Schalenrisse.
Zuckermelonen sollte man nicht zu lange aufheben. Reife Früchte verderben rasch, Kühlschrankatmosphäre bekommt ihnen auf Dauer aber auch nicht, sie verlieren an Aroma. Daher sollte man Melonen nur einige Stunden vor dem Servieren in den Kühlschrank legen – leicht gekühlt schmecken sie am besten.
Die süssen Happen enthalten viel Wasser und wenig Kalorien. Pro 100 Gramm finden sich etwa 11 Milligramm Kalzium, 9 Milligramm Natrium und über 40 Milligramm Vitamin C.
Bemerkenswert hoch ist ihr Gehalt an Beta-Carotinen (Provitamin A), dem «Schönheitsvitamin», das Haut, Augen, Haaren und Nägeln gut tut. Je intensiver ins Rötliche die Farbe des Fruchtfleisches spielt, desto mehr dieser sekundären Pflanzenstoffe sind in der Melone enthalten.
Melonen machen es uns einfach: Komplizierte Rezepte und grosse Zubereitung sind unnötig. Einfach aufschneiden, Kerne entfernen, auslöffeln.
Wem das zu simpel ist, wählt die Luxusvariante: Melonenfleisch aus den Schalen lösen, würfeln, mit anderen Sommerfrüchten – z.B. Erdbeeren, Himbeeren, Brombeeren, Kirschen, Johannis- oder Stachelbeeren – mischen, etwas Zitronensaft dazugeben, wieder in die Melonenschale füllen. Wer mag, kann noch einen Tupfer Schlagsahne darauf tun. Und wieder heisst es: Auslöffeln – mit grossem Genuss!
Autorin: Dr. Claudia Rawer