Der Holunder bringt uns im Frühling und Herbst soviel Gutes und Gesundes, dass er zu den ganz großen Heil- und Küchenpflanzen zählt. Gerade auch bei Grippe und Erkältung hat sich der Holunder als sehr hilfreich erwiesen.
Der schwarze Holunder aus der Familie der Geisßblattgewächse (Caprifoliaceae) ist pflegeleicht und gedeiht fast überall, wie wohl er feuchte, nährstoffreiche Böden am liebsten hat. Sämtliche Pflanzenteile, von den duftenden, weißlichen Trugdolden bis zur Wurzel, sind Mensch und Tier seit jeher nützlich, weshalb der bis zu 7 m hohe Strauch nicht umsonst den Beinamen «Apothekerkästchen der Bauern» trägt.
Im Volksmund sagt man auch, dass die Pflanze vor Unglück, Krankheit und bösen Geistern beschütze. Dies und der Glaube, dass ihn sich Holla, die Göttin Freya, zum Sitz erwählt hätte, ließ den Holunder lange Zeit magisch und heilig zugleich erscheinen. Deshalb sollte er vor keinem Haus fehlen und durfte weder gestutzt, noch gar böswillig umgehauen werden.
Dass es die Blüten und Beeren, aber auch die Blätter und die Rinde des vielseitigen «Zauberstrauchs» gut mit uns meinen, das war schon Hippokrates und Dioskurides bekannt. Holunder versorgt uns mit viel Vitamin A und C, Kalium und Eisen, besonders die schwarz-violett glänzenden Beeren. Und die sind gerade rechtzeitig reif im Herbst, wenn fiebrige Erkältungskrankheiten vermehrt durch die Lande ziehen.
Holundersaft ist das Fiebergetränk schlechthin, von dem man im Winter täglich ein Glas zur Abwehrstärkung trinken sollte. Wandelt man den Saft mit etwas Orangensaft, Zimt und Nelken zum alkoholfreien Glühwein ab, kann man die nächste Grippewelle getrost vorüberrollen lassen.
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Der Holunder bringt uns im Frühling und Herbst soviel Gutes und Gesundes, dass er zu den ganz großen Heil- und Küchenpflanzen zählt. Wen wundert da die Vielzahl an Rezepten – vom Most, Wein, Tee, Sirup bis zur Konfitüre, Suppe und den herrlichen Hollerküchlein/Holunderkrapfen, für die fast jede Oma ihr Geheimrezept in der Schublade hat. Hauptsache die Blütendolden sind reif, sauber gewaschen und schön ausgebacken, dann ist die Begleitung (Zimtzucker, Preiselbeeren- oder Zwetschgenkompott) Nebensache.
Holunderblüten enthalten unter anderem die Wirkstoffe Flavonoide, ätherisches Öl und Chlorogensäure. Die fiebersenkende Wirkung wird aus der schweißtreibenden Eigenschaft hervorgerufen. Ebenfalls bekannt ist die harntreibende Wirkung, womit die Ausscheidung über die Nieren begünstigt wird. Aus Holunderblüten wird meist ein „Schwitztee“ gebraut. Außerdem bieten sich die Blüten von Mai bis Juli für einen spritzigen Holunderfizz (ein Schuss Holunderblütensirup in Sekt oder Champagner) geradezu an. In Milch eingelegt, sind die Blüten dagegen ein gutes Bad für die ältere, fahle, runzlige Haut.
Rezept: |
Holunderblüten, Lindenblüten, Thymian und Salbei zu gleichen Teilen mischen. 1 Teelöffel mit kochendem Wasser (2.5 dl) übergiessen, 5 Minuten zugedeckt ziehen lassen und schluckweise trinken. Täglich 2 – 3 Tassen trinken. |
Die im Herbst gepflückten Beeren sind nicht minder vielseitig, allerdings sollten sie voll ausgereift sein, ansonsten können sie Übelkeit hervorrufen. Zu alledem ist der schwarze Holunder eine der wenigen Färberpflanzen, deren Beeren einen Stoff purpurrot färben; die Blätter ergeben Farbtöne zwischen oliv- und gelbgrün.
Holunderbeeren enthalten nebst Anthocyanene und Gerbstoffen eine beachtliche Menge an Vitalstoffen. Das Einsatzgebiet umfasst ebenfalls alle fiebrigen Erkältungskrankheiten. Wie die Blüten wirken Beeren schweißtreibend und somit fiebersenkend. Der harntreibende Effekt unterstützt die Ausscheidung über die Nieren und die sekretionsfördernde Eigenschaft wirkt wohltuend auf die Atemwege.
Aus den herb-fruchtigen Beeren wird vorzugsweise ein Sirup hergestellt, welcher mit heißem Wasser aufgegossen und schluckweise getrunken wird.
Rezept: |
1 kg Holunderbeeren werden mit 250 ml Wasser aufgekocht und zugedeckt während 1 Stunde ziehen gelassen. Anschließend werden die Beeren durch ein Gazetuch ausgepresst. Die Flüssigkeit wird mit 1 kg Birndicksaft und dem Saft von einer halben Zitrone vermischt und während 8 Minuten gekocht. Den Sirup noch heiß in saubere Flaschen abfüllen, gut verschließen und im Keller aufbewahren. Vorsicht, die Beeren eignen sich nicht zum roh essen! |