Der Name der Gattung Cyclamen leitet sich vom griechischen kyklos ab, was «Kreis» bedeutet und auf die kreisrunde, scheibenförmige Wurzelknolle hinweist. Den wenig poetischen Namen Saubrot verdankt sie dem Umstand, dass Wildschweine eine Vorliebe für ihre Knollen haben. Bereits die alten Ägypter setzten sie in der Schweinemast ein. Schweine scheinen gegen über Saponinen unempfindlich zu sein. Gleichwohl muss langsam angefüttert werden, um Vergiftungen zu vermeiden. Die Saponine führen zu einer besseren Futterauswertung durch die Reizwirkung auf die Verdauungsdrüsen. Alpenveilchenknollen sind jedoch ein starkes Fischgift, weshalb sie früher im Mittelmeergebiet als Betäubungsmittel zum Fischfang genutzt wurden. Hippokrates gebrauchte die Alpenveilchenknollen primär als Uterusmittel aufgrund ihrer «reinigenden und auflösenden» Eigenschaften. Sie waren Bestandteil von Einlagen in die Vagina, als menstruationsauslösendes Mittel, zur Reinigung nach Entzündungen und Abort. Die abortive Wirkung wurde in den Kräuterbüchern des Mittelalters stark übertrieben. Man glaubte, schon das Umhängen der Wurzel würde einen Abort auslösen. Matthiolus schreibt in seinem «New Kreuterbuch» von 1563: «Schwein brodt ist so streng in seiner würckung, das som man mit dem safft den bauch ausswendig schmiret, macht es stulgänge und tödtet die frucht im Mutterleibe. Ja so ein schwanger Weib darüber gehet, sey es sorglich, es möchte ein vorzeittige geburt daraus entstehen. Mit wein getruncken, bringt sie den fawen jre zeit (Menstruation).» In den späteren Kräuterbüchern wurde die Wurzelabkochung bei Wassersucht, Verschleimung, Unterleibsstockungen, Schnupfen, Kopfgrind, Blähungen, Eingeweidewürmern und das Pulver bei krebsartigen Geschwüren (auch Nasenpolypen) und eiternden Wunden empfohlen.
Die langgestielten Blätter erheben sich aus einer scheibenartigen Knolle, die oft frei auf dem Boden liegt. Darauf sind Blattstiele und Blütenstiele erst spiralig eingerollt und strecken sich mit zunehmendem Wachstum. Die lederartigen, am Grund herzförmigen Blätter sind am Rande gekerbt. Die immergrünen Blätter sind oben silbrig gefleckt und unten rötlich überlaufen. Die ungewöhnlichen, rotvioletten Blüten haben fünfzipfelige, verwachsenblättrige, zurückgeschlagene Kronblätter, die sich spiralig abdrehen. Sie duften intensiv veilchenartig. Während der Fruchtreife rollen sich die Blütenstiele wieder spiralig ein, so dass die Früchte unterhalb der Laubdecke zur Ausreifung gelangen. Die ölhaltigen Samen werden gerne von Ameisen gesammelt, die damit zu ihrer Verbreitung beitragen. Die Blütezeit ist von Juni bis Oktober.
Das Alpenveilchen ist in den Schweizer Alpen selten anzutreffen. Lediglich im Oberengadin kommt es stellenweise häufiger vor. Auch im Jura, in den Bayerischen Alpen bei Bad Reichenhall und in den Kalkgebirgen des südöstlichen Europa (Slowenien, Kroatien) ist es anzutreffen. Seine selektive Verbreitung ist noch immer ein pflanzengeographisches Rätsel.
A.Vogel nutzt die gemäss aktuellem HAB hergestellte homöopathische Dilution. Verwendet werden die frischen unterirdischen Teile von Cyclamen purpurascens MILL. im Herbst.
Das ätherische Öl von Cyclamen wird in der Parfümindustrie verwendet.