Die stark wuchernde, krautige Schlingpflanze wächst in tropischen Gegenden und war den alten Heilkundigen Europas nicht bekannt. Wahrscheinlich fand sie im Mittelalter als Zierpflanze den Weg zu uns. Die Umstände dazu sind nicht mehr bekannt. Die älteste Beschreibung findet sich im «New Kreüterbuch» von Leonhard Fuchs aus dem Jahre 1543. Zwar kannte er ihre medizinischen Eigenschaften nicht, meinte aber, dass er dieses schöne Gewächs aufführen müsse, damit die anderen Menschen Grund hätten, über ihre Wirkungsweise nachzudenken. Wie weitsichtig er doch war! Eine schöne Abbildung der Pflanze findet sich im Kräuterbuch von Tabernaemontanus in der von Bauhin überarbeiteten Fassung von 1731.
Ihren Namen erhielt die Pflanze 1753 vom Botaniker Carl von Linné. Den Gattungsnamen Cardiospermum, was «Herzsame» bedeutet, verdankt die Pflanze den erbsengrossen, dunkelbraunen Samen, die einen typischen herzförmigen, weissen Fleck aufweisen. Der Artname halicacabum ist griechischer Herkunft und bedeutet «Salzfass», was auf die runden Früchte hinweist. Auch der deutsche Name «Ballonrebe» verweist auf die aufgeblasen wirkenden Früchte.
In die Homöopathie eingeführt wurde die Ballonrebe durch Willmar Schwabe, der 1956 die ersten Cardiospermum-Exemplare aus dem damaligen Belgisch-Kongo nach Deutschland brachte und hier anpflanzte. In ihrer Heimat gilt die Pflanze als ungiftig, konnte aber gelegentlich bei empfindlichen Menschen allergische Reaktionen auslösen. Dies gab den Anlass, homöopathische Zubereitungen bei Symptomen des allergischen Formenkreises zu prüfen.
Die Ballonrebe ist eine einjährige kletternde Schlingpflanze, deren Stengel am Grunde nur ca. 3 mm dick ist, welcher aber eine Länge von bis zu 2 m erreichen kann. Der Stengel bildet Internodien von 5 bis 10 cm Länge. Die Laubblätter stehen wechselständig, sind doppelt dreizählig (biternat), kahl oder flaumig behaart. Die fiederteiligen Endblätter sind rhomboidisch-lanzettlich und etwa 3 bis 5 cm lang, die seitlichen Blätter sind kleiner.
Die kleinen weissen, eingeschlechtlichen Blüten mit vier ungleich grossen Kelchblättern sind in seitlichen, einfachen, wenigblütigen Trugdolden oder in einem endständigen, aus Trugdolden zusammengesetzten Blütenstand angeordnet. Die Stengel der Trugdolden sind 5 bis 10 cm lang. Kurz unterhalb der Blütenstiele stehen meist paarweise ca. 2 cm lange Ranken. Die etwa 3 cm lange Frucht ist eine ballonförmig aufgeblasene, nahezu runde Kapsel. Sie enthält die charakteristischen Samen mit dem herzförmigen weissen Fleck.
Die Blütezeit ist je nach Standort unterschiedlich.
Die Familie der Sapindaceen ist fast ausschliesslich in den Tropen zu finden. Die saponinhaltigen Früchte der Gattung Sapindus schäumen im Wasser, weshalb sie in den Heimatländern zum Waschen verwendet werden. Das Fruchtfleisch dieser Pflanzen ist meist essbar. Die bekannteste Vertreterin ist die Litchi¬pflaume (Litchi chinensis SONN.). Eine weitere Heilpflanze dieser Familie ist Paullinia sorbilis MART., die die coffeinhaltige Droge «Guarana» liefert.
Die Ballonrebe war ursprünglich auf den Bermudas, in Florida und Texas heimisch. Heute ist sie in Indien, Afrika und Südamerika weit verbreitet, wo sie mancherorts schon als lästig wucherndes Unkraut gilt. Die Ballonrebe wird in der Schweiz und in Süddeutschland in Weinanbaugebieten kultiviert. Sie ist nicht winterhart.
Die Urtinktur wird aus den frischen, oberirdischen, blühenden Pflanzenteilen zubereitet, die durch A.Vogel/Bioforce biologisch angebaut werden. Die Dilutionen werden durch Handverschüttelung hergestellt.