Erkrankungen wie die Unterfunktion der Schilddrüse entwickeln sich meist schleichend und äußern sich durch wenig typische Symptome. Wer denkt schon bei Beschwerden wie Unruhe, Gewichtszunahme oder Antriebslosigkeit als erstes an das kleine Organ im Hals?
Bildet die Schilddrüse aus Jodmangel zu wenig von den Hormonen Thyroxin (T4) und
Trijodthyronin (T3), spricht man von einer Unterfunktion (med. Hypothyreose). Dabei laufen alle Stoffwechselprozesse
verlangsamt ab, was den Betroffenen in vielerlei Hinsicht
zu schaffen macht. Aus unerklärlichen Gründen
nimmt man zu, ohne Energie und Elan schleppt man
sich müde durch den Alltag, man friert viel und die
Stimmung ist im Keller.
Zu den häufigen Symptomen zählen auch Depressionen. Eine Unterfunktion wird oft spät bemerkt, ganz besonders bei Kindern und jungen Frauen. Kinder leiden nicht nur unter Müdigkeit, Schwäche und Konzentrationsmangel, sondern auch unter Wachstumsstörungen und verzögerter Pubertät.
Bei Frauen kann die Schilddrüsenunterfunktion zu Störungen des Menstruationszyklus und einen frühen Beginn des Klimakteriums verursachen. Wird bei einer Unterfunktion der Schilddrüse die Hormontherapie gut eingestellt, ist die Leistungsfähigkeit oder die Lebensdauer nicht eingeschränkt.
Eine Vergrößerung des Organs,
die medizinisch Struma und volkstümlich Kropf genannt
wird, ist die häufigste Krankheit. Das Risiko, einen
Kropf zu entwickeln, steigt mit dem Alter, und Frauen sind wesentlich häufiger betroffen als Männer. Nicht
immer ist ein Kropf von außen sichtbar.
Mangelt es an Jod, wird neues Gewebe gebildet, um
so die Hormonproduktion auszugleichen.
Mit Hilfe der zusätzlichen Zellen kann der Hormonspiegel über eine kürzere Zeit konstant gehalten werden. Dauert der Jodmangel an, bilden sich immer mehr Zellen, und ohne Behandlung kann die Schilddrüse auf eine enorme Größe anwachsen.
Vielfach wird
das Problem erst erkannt, wenn der Kropf auf die
Luftröhre drückt, was sich durch ein Engegefühl und
häufiges Räuspern, in fortgeschrittenerem Stadium
durch Schluck- und Atembeschwerden ausdrückt. Zur
Abklärung dienen Tast-, Blut- und Ultraschalluntersuchungen.
Bei der Therapie wird zunächst versucht,
das Schilddrüsenvolumen durch Medikamente zu
verringern. Behandlungsalternativen sind eine Radiojodtherapie
oder eine Operation.