Wind, Nebel, Schnee, Regen, Dunkelheit morgens und abends.
Rotgefrorene Nasenspitzen, klamme Hände und eisige Füße. Was gibt es
Schöneres als sich bei Schmuddelwetter in der wohlig-warmen Badewanne zu
erholen? Autorin: Ingrid Zehnder
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Zugegeben, duschen ist wassersparender. Aber man badet ja auch nicht täglich. Hin und wieder ein wenig Luxus tut dem Körper und der Seele gut. Und falls der Luxus in einer vollen Badewanne und ein paar wohltuenden und gesunden Zutaten besteht – wer will da meckern? Wenn Sie als Frau Ihrem Mann, als Mann Ihrer Partnerin, als Tochter der Mama oder ganz einfach sich selbst einen häuslichen Badespaß bereiten möchten – hier finden Sie die passenden Rezepte. Gute Badezusätze von Naturkosmetikfirmen gibt es zu kaufen (Schaumbäder trocknen die Haut meist aus).
Für ein Entspannungsbad wird eine Wassertemperatur zwischen 36 und 38 Grad Celsius empfohlen. Über 40 °C heißes Wasser belastet den Kreislauf, vor allem älterer Menschen, und macht müde. Doch das sind ganz allgemeine Regeln: Baden Sie so warm, dass Sie sich wohlfühlen. Und wenn Ihnen nach 10 Minuten das Wasser kühler vorkommt als beim Einstieg in die Wanne, dürfen Sie auch heißes Wasser nachlaufen lassen.
Im Wannenbad, das nicht länger als 20 Minuten dauern sollte, wird die Muskulatur gelockert, die Durchblutung angeregt und der Stoffwechsel gesteigert. Die Hautporen öffnen sich, und die pflegenden Substanzen können aufgenommen werden. Deshalb ist Baden für die Hautpflege um einiges effektiver als Duschen.
Kräuterbäder gelten nicht gerade als schick und verführerisch, doch kommt in ihnen das ganze aromatherapeutische und heilende Potenzial des Badenszur Geltung.
Am wirkungsvollsten bereitet man Kräuterbäder, indem man aus etwa 100 bis 200 Gramm Kräutern einen starken Tee zubereitet und nach 15- bis 20-minütigem Ziehen durch ein Sieb ins Badewasser giesst.
Eingepackt in ein Leinensäckchen, in eine dünne Baumwollwindel oder einen Nylonstrumpf kann man die getrockneten Heilpflanzen auch direkt dem einlaufenden Wasser zugeben.
Nach einem anstrengenden, vielleicht sogar stressigen Tag wirken Hopfen, Kamille, Lavendel, Lindenblüten und Melisse besonders beruhigend und schlaffördernd.
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Möchten Sie Müdigkeit und Schlappheit vertreiben, ist ein Bad mit Rosmarin und 5 Tropfen Wintergrünöl belebend und kreislaufanregend. Spüren Sie, dass eine Erkältung im Anmarsch ist, befreit ein Kräuterbad mit Salbeiblättern und 5 bis 10 Tropfen ätherischem Thymianöl die Atemwege
Nichts leichter als das. Die Basis besteht aus 100 Milliliter eines guten Öls wie Mandel-, Jojoba-, Soja- oder Weizenkeimöl, das mit duftenden ätherischen Ölen angereichert wird und für zirka fünf Bäder reicht.
Die ätherischen Öle verflüchtigen sich relativ rasch, deshalb erst in das bereits eingelaufene Badewasser geben.
Reines Badeöl bildet einen Tröpfchenfilm auf der Wasseroberfläche. Es verteilt sich besser im Wasser, mischt man es mit einer Tasse Rahm (Sahne) oder zwei Tassen Milch.
Für ein Entspannungsbad mischt man das Basisöl mit 10 bis 12 Tropfen ätherischem Lavendel- oder rosenähnlich duftendem Palmarosaöl. Ebenfalls geeignet sind das etwas krautig riechende Majoranöl oder Vanillextrakt.
Ein sinnlich duftendes Öl ergibt das Basisöl mit wenigen Tropfen ätherischem Ylang-Ylang-, Jasmin-, Geranien- oder Magnolienöl – je nach Vorliebe.
Eine frischere und herbere Note verleiht z.B. Petit Grain. Warme und würzige Düfte sind u.a. Ingwer, Kardamom, Patchouli, Sandel- oder Zedernholz.
Nach Ölbädern reicht es, die Haut nur abzutupfen, in den Bademantel zu schlüpfen und ein wenig auszuruhen.
Kleopatras Bad in Eselsmilch ist unvergessen. Ein exklusives Schönheitsbad kann man mit folgendem Rezept bequem zuhause zubereiten: Wärmen Sie einen Liter Vollmilch auf und rühren 5 Esslöffel Honig ein.
Wem es Spass macht, kann auch gern von beidem die doppelte Menge nehmen. Wer den Milchgeruch nicht mag, darf dem Badewasser zusätzlich 5 Tropfen duftendes ätherisches Öl zufügen.
Milch enthält Fette, die die Haut sanft pflegen und superweich machen. Auch die Substanzen im Honig machen die Haut geschmeidig, verleihen ihr einen schimmernden Glanz und lassen sogar kleine Verletzungen besser heilen.
Nach dem Bad nicht abduschen, sondern den Körper nur trocken tupfen, damit die pflegenden Stoffe auf der Haut bleiben.
Wer
in den Ferien im Meer schwimmt, weiss, dass die Haut schöner und
straffer wird. Ein Bad in Meersalz entschlackt den Körper, regt den
Stoffwechsel an, zieht überflüssiges Gewebewasser aus den tieferen
Schichten des Körpers und füllt ihn gleichzeitig mit Mineralien auf. Die
im Meersalz enthaltenen Mineralien (Kalium, Kalzium, Natrium,
Magnesium, Sulfate) und Spurenelemente werden gut über die Haut aufgenommen.
Meersalz ist sogar ein beliebter Badezusatz zur
Behandlung von juckender, gereizter und kranker Haut, z.B. bei
Schuppenflechte, Ekzemen oder Neurodermitis. Als besonders reich an
glättenden und heilenden Mineralstoffen gilt Salz aus dem Toten Meer.
Meersalzbäder sind entspannend und haben einen positiven Effekt auf die Haut, aber sie strengen auch an. Daher wird empfohlen, nach dem Bad langsam aus der Wanne zu steigen und eine halbe Stunde auszuruhen. Menschen mit zu niedrigem Blutdruck, Nieren- oder Herz-/Kreislauf-Problemen sollten auf Solebäder verzichten.
Salzwasser lässt die Haut nicht so stark aufquellen wie normales Wasser, trocknet die Haut aber aus. Auch wenn sich die Haut schön straff anfühlt, sollten Sie nach der Ruhepause etwas Körperöl einmassieren oder eine Feuchtigkeitscreme benutzen.
1. Energie tanken
Eine Tasse Wacholderbeeren im Mörser zerstossen, um die ätherischen Öle leichter löslich zu machen. Den zerkleinerten Wacholder mit 50 Gramm getrockneten Rosmarinblättern (Apotheke) in einem halben Liter kaltem Wasser aufkochen, auf kleinster Stufe 30 Minuten ziehen lassen und abgeseiht dem Badewasser zufügen. Wacholder wirkt antibakteriell, durchblutungsfördernd, kreislaufstärkend und tonisierend. Rosmarin macht müde Geister munter, kurbelt den Kreislauf an und lindert Muskelschmerzen. Morgens sehr belebend, abends nur anwenden, wenn Sie noch etwas vorhaben.
2. Entspannung geniessen
Für ein
beruhigendes Erholungsbad schneidet man 500 Gramm frischen Ingwer in
ganz dünne Scheiben (so lösen sich die ätherischen Öle und weitere
Wirkstoffe leichter).
Man gibt die Ingwerscheibchen in etwa 2
Liter kochendes Wasser und lässt alles 20 Minuten köcheln. Abgeseiht
dem Badewasser zufügen.
Tipp: Wer mag, kann noch den Saft einer Zitrone beigeben.
Ingwer gilt in der chinesischen Medizin als «warm», und in der Tat ist ein Bad mit dem Absud der exotischen Wurzel gut, wenn man fröstelt und friert. Ingwer soll auch leichte Glieder- und Muskelschmerzen lindern, entkrampfen und «alle Säfte fliessen lassen».
3. Luxus pur erleben
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Esslöffel Mandelöl mit einem Becher Rahm (Sahne) verrühren und 3 bis 5
Tropfen Rosenöl zufügen. Im Badewasser verheisst diese Mischung
Verwöhnung für die Haut und betörende Düfte für die Nase.
Rosenöl
ist eines der teuersten ätherischen Öle, da man 3000 Kilogramm Blüten
braucht, um ein Kilo Rosenöl per Wasserdampf zu destillieren. Das
grünlich aussehende Damaszenerrosenöl aus Bulgarien gilt als das
kostbarste (und teuerste). Rosenöle aus anderen Ländern und der Rosa
centifolia sind preiswerter. Rosenöl ist bei Zimmertemperatur pastös,
man sollte es vor der Verwendung leicht erwärmen.
Als Alternative zu Rosenöl kann man obigem Rezept auch 2 Tassen Rosenwasser beigeben. Oder man verwendet das vergleichsweise günstige Rosengeranienöl, das sehr fein duftet und hautpflegend ist, und rührt es in die Sahne