Erkältung, grippaler Infekt und Grippe scheinen dasselbe zu bezeichnen und meinen doch jeweils etwas anderes.
Erwachsene sind etwa ein- bis viermal pro Jahr erkältet, bei Kindern gelten vier bis neun Infekte jährlich als normal. Im Laufe eines Lebens werden wir Menschen von 200 bis 300 Erkältungen geplagt.
Die an sich harmlose Erkältung kann unter Umständen weitere Infektionen nach sich ziehen. Gelangen Bakterien in die durch die Viren bereits geschädigten Atemwege, muss das Immunsystem quasi an zwei Fronten kämpfen. Gelingt es ihm nicht, die Bakterien abzuwenden, kann eine Entzündung der Nasennebenhöhlen, des Mittelohrs, der Mandeln, der Bronchien oder gar der Lunge die Folge sein.
Die Grippe verläuft dagegen saisonal zwischen Dezember und April. Die Symptome sind ähnlich wie bei der Erkältung, aber unterscheiden sich in einigen Punkten deutlich – im Allgemeinen sind diese schwerer ausgeprägt als bei einer Erkältung. Doch wie lassen sich Grippe und Erkältung oder grippaler Infekt noch auseinanderhalten?
Über 90% der grippalen Infekte werden durch Viren verursacht. Bei den restlichen 5-10% sind Bakterien die Verursacher.
Die Viren, welche eine Erkältung hervorrufen, werden durch so genannte Tröpfchen-Infektion übertragen. Die Viren befinden sich in der Atemluft, aber auch auf der Haut und gelangen über die Schleimhäute des Gesichts in den menschlichen Körper. Ausgenieste oder ausgehustete Tröpfchen reichen, um die Ansteckung weiterzureichen.
Das Hand-vor-den-Mund-Halten beim Niesen oder Husten verhindert zwar, dass die Viren (erstaunlich) weit fliegen, dafür klappt die Ansteckung höchstwahrscheinlich beim nächsten Händeschütteln – dem zweithäufigsten Übertragungsweg. Für die Übertragung muss kein direktes Händedrücken stattfinden, sondern die Viren können sich über Türfallen, Haltestangen im Bus sowie Banknoten auf die Hände des nächsten übertragen. Ein Büroarbeiter berührt sein Gesicht durchschnittlich 18 mal pro Stunde. Beim Berühren von Schleimhäuten (Mund, Nase) können so Viren von den Händen den Organismus infizieren.
Deshalb sollen Erkrankte und die Menschen in ihrer Umgebung die Hände besonders häufig waschen! Weil die Viren über die Atemwege eindringen, sind Schnupfen und Halsschmerzen meist die ersten (und manchmal die einzigen) Anzeichen.
Husten,
Heiserkeit, Kopfweh, Gliederschmerzen, Mattigkeit und Fieber können
hinzukommen. Nach acht bis zwölf Tagen ist der Spuk meist vorbei,
sollten sich die Beschwerden jedoch nach einer Woche nicht gebessert
haben, konsultieren Sie zur Sicherheit einen Arzt.
Bei chronisch Kranken, Schwangeren, Babys und älteren Menschen ist besondere Vorsicht am Platz. Bei diesen Personen sollte frühzeitig geklärt werden, ob es sich um eine Erkältung oder eine «echte» Grippe handelt.
Heilen lässt sich die Viruserkrankung nicht, nur lindern. Beim Kampf gegen die infektiösen Viren müssen wir uns auf unsere körpereigenen Abwehrkräfte verlassen. Die Erkrankung klingt erst dann ab, wenn das Immunsystem es geschafft hat, die Vermehrung der Viren im Körper zu stoppen. Nicht behandelte Erkältungen können bakterielle Zweitinfektionen wie Bronchitis (Entzündung der Bronchien) oder Sinusitis (Stirnhöhlen-Entzündung) zur Folge haben.
Erwachsene sind durchschnittlich ein- bis viermal pro Jahr erkältet, bei
Kindern gelten vier bis neun Infekte jährlich als normal. Dass Kinder
besonders anfällig sind, liegt daran, dass ihr Immunsystem die vielen
unbekannten Viren erst kennenlernen muss, um entsprechende
Abwehrmassnahmen einzuleiten und zu trainieren.
Der Unterschied ist entscheidend über harmlose grippale Infektion oder schwere Grippe. Doch worin besteht er?
Typisch für eine Grippe ist das epidemische Auftreten: In der Regel erkranken stets größere Bevölkerungsgruppen. In der Regel startet die Erkrankungswelle erst im Januar oder Februar, bis dahin grassieren vor allem harmlosere Erkältungsviren. Etwa drei von vier Übertragungen des Virus passieren im Haushalt. Hier kann vor allem Lüften und häufiges Händewaschen helfen. Beim Verdacht auf Grippe sollten vor allem kleine Kinder, schwangere Frauen, ältere Menschen (über 65) und Personen mit chronischen Herz-, Lungen und Stoffwechselerkrankungen den Arzt aufsuchen.
Grippeviren mögen Kälte und Trockenheit. Das ist einer US-Studie zufolge der Grund, warum die Grippe in den Wintermonaten auftritt. Eine geringe Luftfeuchtigkeit von 20 bis 35 Prozent sowie niedrige Temperaturen um fünf Grad fördern die Ansteckung. Das hat ein Forscherteam um Professor Peter Paleses von der Mount Sinai School of Medicine in New York herausgefunden. Die Studie lege nahe, dass eine durch das Heizen trockene Luft und kühle Wintertemperaturen die Ausbreitung begünstigten.
Zwar kann der
Arzt gegen die Krankheit selbst nichts unternehmen, doch die Symptome können
gelindert und Komplikationen vermieden werden. Beschwerden, die auf eine
Grippe hindeuten können, sind: Rasch ansteigende Körpertemperatur (oft
über 39 °C), dazu kommt häufig heftiger Schüttelfrost, und im
Allgemeinen sind alle Beschwerden bei einer Grippe stärker als bei einer
Erkältungskrankheit.