Pflanzen helfen gegen Demenz & Alzheimer
Wie sich Alzheimer und Demenz beeinflussen lassen
Demenz ist ein Oberbegriff für mehrere Erkrankungen, die alle den Verlust geistiger Funktionen wie Denken, Erinnern, Orientierung und Verknüpfen von Denkinhalten gemeinsam haben. Die Alzheimer-Demenz stellt dabei die häufigste Form der Demenzerkrankung dar. Wie man mit pflanzlichen und anderen Mitteln diese Erkrankungen beeinflussen kann, erfahren Sie hier.
Rund 60 % aller Demenzerkrankungen werden durch eine Alzheimer-Demenz hervorgerufen. Laut einer Studie der Universität des
Saarlandes, haben pflanzliche Sterole
eine vorbeugende
Wirkung gegen diese Erkankung. Sterole sind
wichtige biochemische Verbindungen
in Tieren und Pflanzen.
Die Wissenschaftler konnten nachweisen,
dass ein bestimmtes Sterol
die Bildung von Eiweißen
hemmt, die bei der Entwicklung
der Krankheit eine wichtige Rolle
spielen.
Ein erhöhter Cholesterinspiegel
steht schon lange im Verdacht,
das Risiko für eine Alzheimer-Erkrankung
zu erhöhen. Studien
haben bereits gezeigt, dass Cholesterin
die Bildung sogenannter
seniler Plaques fördert, die sich
im Gehirn an den Nervenzellen
ablagern und als Hauptauslöser
von Alzheimer gelten. Das Forscherteam
hat nun zusammen
mit Wissenschaftlern aus Bonn,
Finnland und den Niederlanden
untersucht, wie Sterole, die wir
über die Nahrung aufnehmen,
die Entstehung der Plaque-Proteine
beeinflussen.
Weniger senile Plaques durch Stigmasterol
Hierbei zeigte sich, dass insbesondere
ein Sterol, das Stigmasterol, die
Bildung unterbindet. Es senkt die
Enzymaktivität, hemmt die Bildung
bestimmter, für Alzheimer relevanter
Proteine und verändert die
Struktur der Zellmembran. Dadurch
entstehen letztendlich weniger senile
Plaques an den Nervenzellen
im Gehirn.
Stigmasterol kommt in unterschiedlichen
Mengen in allerlei
Früchten und Gemüsen von Ananas
bis Pflaumen, von Erbsen
bis Tomaten vor. Besonders viel
steckt in Koriander, Nüssen, Soja- und
Olivenöl. Eine gemüsereiche
Ernährung kann also helfen, Alzheimer
vorzubeugen.
Alzheimer-Prävention möglich
Wie man mit geistigen und körperlichen Aktivitäten zusätzlich das Hirn fit halten kann, wurde auf
dem Deutschen Neurologenkongress
in Dresden diskutiert. Der
renommierte Alzheimerforscher
Prof. Konrad Beyreuther erinnerte
daran, dass nur etwa die Hälfte
des Demenzrisikos durch genetische
Faktoren bestimmt wird.
Die andere Hälfte betrifft Faktoren
wie körperliche und geistige
Inaktivität, Depressionen, Bluthochdruck
sowie Übergewicht im
mittleren Lebensalter, Rauchen
und Diabetes.
Prävention von Demenzerkrankungen
sei also möglich. Die Anzahl
der Neuerkrankten sei in
den vergangen zwei Dekaden
um ein Viertel gesunken, in einer
schwedischen Studie sogar um
30 Prozent. Nach einer aktuellen
Untersuchung gab es 2011 in
Großbritannien ein Viertel weniger
Demenzkranke als nach Berechnungen
aus dem Jahr 1991
zu erwarten gewesen wären. Die
Gründe seien wahrscheinlich
eine bessere Blutdruck- und Cholesterinkontrolle
sowie ein aktiverer
Lebensstil, vermutet der
Hirnforscher.
Bewegung bei Demenz ist wichtigster Einzelfaktor
Mehr körperliche Bewegung ist
nach Studiendaten auch der wichtigste
Einzelfaktor bei der Demenzprävention,
doch am besten
funktioniert die Kombination von
körperlicher und geistiger Aktivität:
Während rein geistige oder
rein körperliche Aktivität bei gesunden
älteren Menschen allenfalls
eine stabilisierende Wirkung
zeigte, konnte die Kombination
von beidem die geistige Leistung
deutlich steigern.
Forscher vermuten, dass Nervenzellen
neben körperlicher Bewegung
auch kognitive Anreize benötigen,
um nicht zu verkümmern.
So hätten auch Tiere, die sich nicht
bewegten, allenfalls rudimentäre
neurale Strukturen.
Das bedeutet aber auch: Joggen
auf dem Laufband oder monotones
Gewichtestemmen im Fitnessstudio
dürften für die Hirnleistung
weniger bringen als eine
Wanderung mit vielen visuellen
Reizen in freier Natur.
Quellen: aerztezeitung.de, letztes Update: 31.1. 2014