Wer schwanger werden möchte, sollte einer neuen Studie zufolge auf koffeinhaltige Getränke verzichten. Koffein bremst offenbar die Aktivität von Zellen in der Eileiterwand – und die haben eine entscheidende Funktion.
Frauen mit Kinderwunsch oder Schwangere sollten möglichst auf koffeinhaltige Getränke verzichten, so das Fazit einer Studie an der Universität Alicante. Eine Umfrage unter 3100 Frauen in Europa ergab, dass bei Frauen mit einem Konsum von mehr als 500 Milligramm Koffein/Tag die Empfängnis behindert oder das Geburtsgewicht (im Durchschnitt um 116 Gramm) verringert war.
Unklar ist allerdings, ob Koffein selbst Einfluss nimmt oder sein Konsum lediglich ein Symptom eines aufreibenden (schädlichen) Lebensstils ist. Koffein passiert die Plazentaschranke ungehindert, das ungeborene Kind wird also ebenso angeregt wie die Mutter, der Biorhythmus von Wachen und Schlafen wird verändert.
Zwar ist Kaffee für seine anregende Wirkung bekannt, in den Eileitern jedoch bremst er die Muskelkontraktionen und kann dadurch die Reise des Eis vom Eierstock in die Gebärmutter beeinträchtigen. Das haben US-Forscher in Versuchen mit Mäusen beobachtet. Ihre Erkenntnis könnte einen Erklärungsansatz liefern, weshalb Frauen, die viel Koffein zu sich nehmen, mitunter längere Zeit auf eine Schwangerschaft warten müssen.
Für eine Schwangerschaft muss das Ei seinen Weg durch den Eileiter in die Gebärmutter finden. Dabei helfen ihm winzige Härchen sowie Muskelkontraktionen der Eileiterwand.
Bei der Eileitermuskulatur weiblicher Mäuse hemmt Koffein die Aktivität von Zellen in der Eileiterwand, die für die Koordination dieser Kontraktionsbewegungen verantwortlich sind.
Tatsächlich spielen die Muskelbewegungen für den Transport des Eis in Richtung Gebärmutter sogar eine grössere Rolle als die sich bewegenden Härchen, beobachteten die amerikanischen Wissenschaftler. Werden diese Bewegungen gestoppt, kann das Ei seine Reise nicht fortsetzen. Die Empfehlung der Forscher für Frauen, die schwanger werden möchten, lautet daher, auf koffeinhaltige Getränke zu verzichten oder deren Konsum einzuschränken.
(Quelle: dpa, A.Vogel Gesundheits-Nachrichten, Ausgabe 9/2011)
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